Sinn und Zweck der Übung ist es, zu verhindern, das der GDI verkokt.
Verkokung heißt, dass es Ablagerungen an den Ventilen und im
Luftansaugbereich gibt, die durch Abgaspartikel entstehen. Diese Partikel
gelangen hauptsächlich über die Abgasrückführung (AGR) dort hin.
Durch den Schwefelgehalt in unserem Benzin bei der Markteinführung der
GDI Motoren in Deutschland konnte zur Reduzierung des prinzipbedingten
Stickoxydausstoßes kein spezieller Katalysator für Stickoxyde, wie in Japan,
eingebaut werden. Der Schwefel greift solche Katalysatoren an. Deswegen
reduziert man in den Europamodellen den Ausstoß von Stickoxyden durch die
teilweise Rückführung von Abgasen in den Verbrennungsprozess. Es wird also
Abgas durch die Ansaugbrücke geleitet, wo sich Reststoffe der Verbrennung
ablagern können, die oben erwähnte Verkokung. Irgendwann sind die Ablagerungen so stark, das es zu Problemen kommt
und der Motor muss gereinigt werden. Bei normalen Benzinern kommt das
Kraftstoff/Luft Gemisch im Ansaugtrakt entlang. Das enthaltene Benzin löst
die Ablagerungen wieder auf. Beim GDI kommt dort nur Luft entlang. Das
Benzin wird ja direkt in den Brennraum eingespritzt. Die Ablagerungen
bleiben also. Wenn man die AGR verschließt verzögert man die Entstehung der
Ablagerungen zu rund 95 Prozent. Die restlichen maximal 5 Prozent entstehen
durch so genannte Ölverdampfung des Motoröls und lassen sich nicht
vermeiden, nur auf ein Minimum reduzieren, durch die Benutzung von
vollsynthetischen Motorölen mit niedrigen Verdampfungswerten.
Und schon geht’s los.
Noch ein Wort vorab: Ich empfehle diesen Umbau nur Leuten zu machen, die sich mit Motoren und den Arbeiten daran auch auskennen. Einem Ungeübten rate ich, das vom Fachmann machen zu lassen.
Die Motorabdeckung muss runter. Dazu die markierten Schrauben raus und runter damit.
Nachdem man den Ansaugschlauch zum Luftfilterkasten abgebaut hat, sieht das so aus. Als nächstes muss das Drosselklappengehäuse runter. Dazu die markierten Schrauben raus. Die angeschlossenen Schläuche und Kabel müssen auch ab. Vorsicht, das sind Kühlwasserleitungen. Also am besten vorher mit einer Klemme verschließen.
Wenn das Drosselklappengehäuse ab ist, sieht man auch schon den Übeltäter. Unterhalb ist das AGR- Ventil. Das muss jetzt gleich dran glauben. Also die markierten Schrauben raus. Schläuche (abklemmen nicht vergessen) ab. Und raus damit.
Danach sieht das so aus. Die linke Öffnung ist der Zulauf vom Auspuff, die rechte Seite geht dann weiter in den Ansaugkrümmer. Ich hab einfach beide Öffnungen dicht gemacht.
Noch mal das ausgebaute AGR- Ventil. Zwischen Flansch und dem Ventil war noch eine Dichtung.
Die Dichtung sieht so aus. Und sie dient uns gleich als Schablone für das Anfertigen eines Bleches. Ich hab dafür 2 mm Alublech genommen. Hatte ich noch herumliegen.
Hier noch mal das Alublech und die original Dichtung.
Jetzt muss nur noch alles wieder zusammengebaut werden. Das überlass ich Euch selbst. Natürlich kommt jetzt noch das Alublech mit rein. Damit ist die AGR dicht und es sollte für lange Zeit keine Probleme mit Verkokung wieder geben. Noch ein Wort zum Einbau des Bleches, man kann es auch einbauen, ohne die Kühlmittelleitungen abzuklemmen. Dann ist es aber recht eng und empfiehlt sich nur für Leute mit schmalen Händen.